Thangka-Kalender 2005

Verlag: Windpferd

Beschreibung

Dieser traditionsreiche Kalender, der mittlerweile bereits seit über 30 Jahren erscheint, ist wieder der Vorstellungswelt des tantrisch-tibetischen Buddhismus gewidmet. Jahrhundertealte, ausgewählte Kunstwerke aus tibetischen Klöstern, die bis heute als Meditationsvorlagen dienen, sind Ausdruck einer einzigartigen Kultur und vermögen nicht nur Buddhisten, sondern jeden Betrachter anzusprechen, der sich ihrer kraftvollen archetypischen Bildersprache öffnet. Sie zeigen friedvolle oder zornvolle Figuren, welche die vielfältigen Aspekte der menschlichen Psyche versinnbildlichen, komplexe Mandalas als Ausdruck kosmischer Ordnungsprinzipien, Szenen aus Buddhas Leben und große Lehrergestalten. „Die Figuren der tantrischen Ikonographie stehen nicht für äußere Wesenheiten, sondern sie verkörpern Aspekte des verwandelten Ego. Das Ego entspricht der immer gegenwärtigen Verwirrung, Energie auf eine selbstbezogene Art und Weise zu gebrauchen. Seine Verwandlung lässt sich durch Meditationspraxis erlernen, durch Herausbildung einer reinen Bewusstheit und natürlichen Beziehung zu der Lebenssituation. Dieser Prozess bringt die Energie des verwirrten Geistes zur Übereinstimmung mit sich selbst und erweckt seine ihm innewohnende Klarheit und Genauigkeit. Der erwachte Geist wird durch Mitgefühl, Furchtlosigkeit, durchdringende Intelligenz etc. gekennzeichnet – dargestellt in den friedvollen Figuren der Thangkas. Die oft erschreckend wirkenden Eigenschaften der zornvollen Gestalten bezeichnen die erwachte Energie, die Verwirrung und die Unschlüssigkeit des Ego vernichtet.“ (Chögyam Trungpa Rinpoche)Die tibetischen Bildwerke sind geprägt von verschiedenen Schulen und Kunststilen und können außerdem Einflüsse aus dem Hinduismus und der Bön-Lehre, aus Sri Lanka, Nepal, China und der Mongolei aufweisen. Auch bei den für diesen Thangka-Kalender ausgewählten Bildmotiven, die eine Zeitspanne vom Anfang des 14. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts umfassen, finden sich wieder einige Leckerbissen, so ein „Pandita aus Sri Lanka“ (Titel), die sehr archaisch wirkenden „Drei tugendhaften Mahakala-Brüder“ und ikonographisch seltene Darstellungen der transzendenten Bodhisattvas Avalokiteshvara und Manjushri.